Warum ist die Dämmung der Gebäudehülle so wichtig ?
Die stärkste und effizienteste Heizung / Klima-Anlage nützt nichts, wenn der größte Teil der teuer erzeugten Wärme / Kühlung über die Gebäudehülle wieder verloren geht. Die Heiz-/ Klima-Kosten werden hoch sein und die Raumtemperatur ständigen Schwankungen unterliegen. Eine gute Wärmedämmung und die Vermeidung von Wärmebrücken verhindern diese Verluste durch die Gebäudehülle.
Mit einer entsprechender Wärmedämmung muss die Heizung / Klima-Anlage weniger arbeiten, weil weit weniger Verluste ausgleichen müssen. Ein gut gedämmtes Haus hat deshalb einen geringeren Energiebedarf als ein Gebäude mit unzureichender oder nicht vorhandener Wärmedämmung. Dadurch kann die Heizungs- bzw. Klima-Anlage von vornherein kleiner ausgelegt werden.
Welche Bauteile müssen gedämmt werden ?
Sämtliche Flächen der Gebäudehülle, die Kontakt nach außen haben, müssen gedämmt werden. Das
betrifft alle Außenwände, aber auch den EG-Fußboden auf der Bodenplatte und die Decke
zum Keller sowie das Dach.
Wenn der Dachboden nicht für Wohnzwecke genutzt und daher nicht geheizt wird, muss zumindest
die Decke des obersten Geschosses entsprechend gedämmt werden.
Welche Dämmung benötigt ein Niedrigenergie- bzw. Passivhaus ?
Der Wärmedurchgangskoeffizient (U-Wert) sagt aus, wie viel Wärme (in Watt) über die Fläche eines Bauteils (in m²) bei einer gegebenen Temperaturdifferenz (in Kelvin) zwischen der Innen- und Außentemperatur nach außen transportiert wird. Die Maßeinheit ist demzufolge W/qm*K. Je niedriger der U-Wert ist, desto weniger Wärme transportiert das Bauteil nach außen – oder anders formulliert: desto stärker ist die Wärmedämmwirkung.
Beim Niedrigenergiehaus sollte der U-Wert bei den Außenwänden kleiner 0,2 W/qm*K sein. Für
das Dach werden 0,15 W/qm*K vorgesehen.
Kellerwände und -decken sollten bei unter 0,3 W/qm*K liegen. Die Fenster sollten einen
Wert unter 1,3 W/qm*K haben.
Beim Passivhaus liegen die U-Werte für Wände, Bodenplatten und das Dach generell zwischen
0,1 und 0,15 W/qm*K.
Gibt es Nachteile bei einer zu starken Dämmung ?
Höhere Dämmstärken, wie z.B. die eines Passivhauses, haben keinerlei Nachteile. Sie führen dazu, dass
die Temperatur der Innenwand-Oberfläche annähernd der Temperatur der Raum-Luft entspricht.
Dadurch werden kalte Bereiche an Innenwänden vermieden, an denen sich Luftfeuchtigkeit in Form
von Kondensat niederschlagen kann und somit die Entstehung von Schimmel ausgeschlossen wird.
Neben Dämmung und Verhinderung von Wärmebrücken muss allerdings auch eine hohe Luftdichtheit der Gebäudehülle gewährleistet sein. Kann kalte Luft durch Ritzen in der Gebäudehülle eindringen oder warme Luft entweichen, nützt auch die beste Dämmung nichts. Neuralgische Punkte sind Anschlüsse von Bauteilen an das Mauerwerk, wie z.B. Fensterrahmen. Diese Anschlüsse müssen dicht ausgeführt und in die Dämmung einbezogen werden.