Fenster sind, wie das Mauerwerk, ein Bestandteil der Gebäudehülle. Um den Anforderungen der Niedrigstenergiehaus-
Standards gerecht zu werden, muss die Gebäudehülle hochwärmegedämmt sein. Hierbei versteht es sich von selbst, dass
Fensterflächen nicht mit Dämmmaterial überdeckt werden können.
Moderne, wärmegedämmte Fenster, sogenannte Passivhaus-Fenster zeichnen sich durch eine besonders gute Eigen-Wärmedämmung
sowie durch Nutzung von Solarenergie aus.
Im Energiekonzept eines Niedrigstenergiehauses nehmen Passivhaus-Fenster einen wichtigen Teil ein:
Hierzu ist eine entsprechende Ausrichtung der Fensterflächen notwendig: Die größtmögliche Lichtausbeute und den maximalen solaren Effekt erzielt man an Fenstern der Südfassade.
Umwandlung von Strahlung
Das physikalische Wirkungsprinzip ist recht simpel: Kurzwellige Sonnenstrahlen (= UV-, sichtbares und nahe Infrarot-Strahlen) erreichen die Verglasung der Südfenster. Beim passieren durch die Verglasung wandeln Passivhaus-Fenster die kurzwellige Strahlung in langwellige Strahlung um.
Diese kann Glasflächen nicht passieren und bleibt somit im Haus „gefangen“. Gleichzeitig absorbieren und reflektieren Oberflächen, wie z.B von Böden, Möbeln, etc. innerhalb des Hauses das langwellige Licht und wandeln es in Wärme um. Auf diese Weise heizt die Verglasung indirekt den Innenraum.
Aufbau eines Passivhaus-Fensters
Die hervorragende Wärmedämmung eines Passivhau-Fensters ergibt sich aus den jeweiligen Bauteilen:
Zwischen den Isolierscheiben befindet sich ein nicht wärmeleitendes Gas (Argon oder Krypton). So erzielen Passivhaus-Fenster einen extrem niedrigen Wärmedurchgangs-Koeffizienten (U-Wert) von 0.8 W/m²K bis zu 0,5 W/m²K.
Die Wahl des Rahmenmaterials ist Geschmacksache: Im heutigen, modernen Fensterbau erfüllen Kunststofffenster, als auch Alu- und Holzfenster die Anforderungen an Niedrigstenergiehäuser und sind nahezu an jedes Farbdesign anpassbar.
Rahmenkonstruktion |
---|
87 mm Bautiefe |
Perfekter Wärmeschutz |
Dämmwerte bis zu Uw 0,76 W/m²K möglich |
Das System classica MD 87 vereint die Vorteile des modernen Kunststofffenster-Systems mit allen architektonischen Gestaltungsmöglichkeit von Aluminium.
Bei Einsatz von hochisolierender Dreifachverglasung sind Dämmwerte von bis zu Uw 0,76 W/m²K möglich. Diese Werte können auch bei hochwärmegedämmten Aluminium-Systemen nicht erreicht werden.
Die EU-Gebäuderichtlinie 2010/31/EU schreibt vor, dass spätestens ab 2021 alle Neubauten dem Standard von "nearly zero energy buildings", entsprechen müssen. Um diese Vorgabe zu erreichen, sind dreifach verglaste Fenster Pflicht.
Moderne Wärmeschutzgläser sind heute "Alleskönner". Sie halten
nicht nur die Wärme und somit die teure Heizenergie in den
eigenen vier Wänden, sondern erfüllen darüber hinaus eine
Vielzahl weiterer Eigenschaften. Spezielle Beschichtungen
reflektieren nicht nur die Wärme zurück in den Wohnraum. Sie
ermöglichen es auch, dass Sonnenstrahlung als solarer Zugewinn
genutzt werden kann. So werden Ihre Fenster zur Heizung.
Dämmende Edelgase im Scheibenzwischenraum der
Wärmeschutzgläser sorgen dafür, dass dies an der dünnsten
Stelle Ihres Hauses möglich wird.
Wärmeschutzgläser sind als 2-Scheiben – und 3-Scheiben-Isolierglas
erhältlich. Der Ug-Wert liegt im Standard bei 1,1 W/m2K
und reduziert sich bei 3-Scheiben-Isolierglas auf einen Wert von
0,5 W/m2K.
Ein Beispiel: Ein 20 Jahre altes Zweifach-Isolierglas mit einem Ug-Wert
von 3,0 W/m² K lässt 4 – 5 mal soviel Heizenergie nach
draußen, als eine moderne 3-fach-Verglasung.
3-Scheiben-Verglasung |
---|
Glasaufbau: 4/14/4/14/4 mm |
Ug 0,7 |
g-Wert 60% |
33 dB |